Rundtour Tegeler See

Entlang der sieben Inseln

Die Kanonen wurden vom Schotten William Carron of Falkirk hierhin platziert und dienten früher der britischen Küstenverteidigung. Sie haben ein Gewicht von jeweils 2 Tonnen. Mit schwerem Gewicht kommen auch die anwesenden Enten daher. Da es recht viele sind, ist auch die Freitreppe nicht gerade mit Rosen gepflastert.

Von hier hat man einen wirklich imposanten Blick über den Tegeler See. Ein Drittel des Bezirks Reinickendorf besteht aus Wasser und Wald, einen Großteil davon macht der vom Tegeler Forst umgebene Tegeler See aus. Auf dem See befinden sich sieben Inseln, eine davon ist die Schulfarm Insel Scharfenberg, bekannt aus der ZDF-Serie „Unser Lehrer Dr. Specht“.

Die Tour führt in Richtung Tegeler Hafen und „Sechserbrücke“ immer an der Greenwichpromenade entlang.

Im Jahr 1909 beschloss die Gemeinde Tegel eine 91 Meter lange Fußgängerbrücke über die Hafeneinfahrt zwischen Uferstraße (heute Greenwichpromenade) und Großem Malchsee zu errichten. Um die Baukosten rückwirkend zu finanzieren, nahmen die Brückenzöllner an Sonn- und Feiertagen einen „Sechser“ (5 Pfennig) als Gebühr. Dieser Abgabe verdankt die Brücke ihren jetzigen Namen „Sechserbrücke“. Die Brücke steht heute unter Denkmalschutz. Sie bildet die Zufahrt zum 1908 als Verbreiterung der Mündung des Tegeler Fließes gebauten Tegeler Industriehafens. In den letzten Jahren wurden hier sehr schöne neue Appartementwohnungen mit Terrassen zum Wasser hin errichtet.

Im Tegeler Fließ befinden sich etwas weiter hinten mehrere Kajakvereine, z.B. der Paddelclub Gut Naß, die zu einer Rast genutzt werden können. Anschließend sollte man einen Blick in die „Malche“ – dem großen Malchsee – werfen. Landschaftlich schön gelegen, Wassersporteinrichtungen und Restaurants und eine Akademie des Auswärtigen Amts sind hier angesiedelt. Aufgrund letzterer ist eine Befahrung in Ufernähe reglementiert – die Schilder sind nicht zu übersehen.

Die ansässigen Restaurants sind auch aufgrund dessen wasserseitig nicht zu erreichen.

Zur Linken liegt die kleine unter Landschaftsschutz stehende Insel Hasselwerder, eine der vielen Inseln im See mit kleinen Pachtgrundstücken. Die Insel gehört seit 1755 zum Gut Tegel. 1766 kamen Gut und Schloss Tegel samt Insel in den Besitz der Familie von Humboldt, deren Nachfahren noch heute Eigentümer sind.

Gleich hinter der Malche befindet sich die Villa Borsig. Das Gelände der Borsigvilla am Nordwestende des Tegeler Sees ist Privatgelände, es besteht also ein Anlegeverbot. Die Villa Borsig gehört zu den herausragenden Beispielen großbürgerlicher Wohnkultur der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und war Wohnsitz einer der wohlhabendsten Industriellenfamilien Deutschlands. In Bibliothek, Vortragssaal, Salon und Speisesaal des Erdgeschosses ist die ursprüngliche Ausstattung in Form von Holzvertäfelung, Wandschränken, Wandgliederungen, Kamin und Kassettendecke noch heute erhalten. Die Villa steht unter Denkmalschutz.

Rund um das Gebäude ließ der Großgrundbesitzer Ernst von Borsig (ein Enkel des berühmten Unternehmers August Borsig) einen gepflegten Park, teilweise mit exotischen Pflanzen, anlegen. Nach seinem Tod wechselte das Gut mehrmals den Besitzer, bis die Bundesrepublik Deutschland die Halbinsel erwarb. Die eigentliche Villa Borsig ist heute das Gästehaus für das Auswärtige Amt, das Kanzleramt und andere Ministerien. Die umgebenden Gebäude dienen als Ausbildungsstätten für Diplomaten. Eine Besichtigung des Areals ist nicht möglich.

Die Route führt weiter entlang des Tegeler Forstes zu rechten mit schönen Badestellen, an denen man alternativ auch einsetzen kann, wie z.B. an der Badestelle am Forsthaus oder der Badewiese am Ende der Scharfenbergerstr. Dazwischen liegt noch das Strandbad Tegel (ebenfalls mit Anreise- und Parkmöglichkeit) und gleich nebenan der Arbeiterstrand, direkt gegenüber der Insel Scharfenberg.

Mit den Stränden zur rechten gleiten die Inseln Lindwerder und Scharfenberg linker Hand vorbei. Letztere wird umpaddelt, um sich dann allmählich zum Ausgangspunkt zurück zu bewegen.

Achtung – zwischen Baumwerder, Valentinswerder und Maienwerder darf nicht hindurchgefahren werden – auch diese Schilder sind deutlich zu erkennen.

Die Insel Valentinswerder selbst kann jedoch besucht werden. Sie befindet sich in Privatbesitz, es gibt ca. 120 Wochenendgrundstücke, die an Privatleute verpachtet sind. Besucher gelangen von Tegelort mit der Fähre Odin I hierher. Die Fähre verkehrt am Wochenende und an Feiertagen. Ein Ticket für Hin- & Rückfahrt kostet 3 EUR pro Person.

Die Tour führt dann zwischen Scharfenberg und Reiswerder entlang des südlichen Ufer des Sees zurück. Die Rücktour hat vielleicht nicht so viele Attraktionen zu bieten, ist landschaftlich jedoch äußerst reizvoll. 

Ein- und Ausstieg
Greenwichpromenade
Borsigdamm, 4
13507 Berlin

Am Südende der Greenwichpromenade, neben dem sog. Kanonenplatz führt eine Freitreppe mit breiten, flachen Stufen ins Wasser. Hier lässt es sich bequem ins Wasser einsetzen.

GPS-Daten:
52.584395
13.274810

ÖPNV:
Bus 133 Station Veitstraße, ca. 700 m bis Einsetzstelle.

Alternatie Einsetzstellen
Badestelle am Forsthaus
Schwarzer Weg 69
13505 Berlin

Von der Heiligenseestraße biegt man auf den schwarzen Weg, den man bis zum Ende durchfährt.

GPS-Daten:
52.586287
13.255616

Hier gibt es einen Parkplatz mit öffentlicher Toilette. Der Parkplatz gehörte ursprünglich zu einem Restaurant am Wasser (Toulouse), welches sich derzeit (in 2018) im Umbau befindet. Von hier sind es 40 Meter bis zur Badestelle, sehr idyllisch, Bänke laden die Spaziergänger zum Verweilen. Mit Rücksicht auf die Badegäste lässt es sich hier gut einsetzen.

Badewiese Scharfenberger Str.
Scharfenberger Straße/ Ecke Theresenweg
13505 Berlin

Am Ausgangspunkt kann man auch Parken.

Von dort wenige Meter in den „Schwarzen Weg“, dann direkt ca. 40 Meter zu einer kleinen, windgeschützten Badestelle. Mit Rücksicht auf die Badegäste lässt es sich hier gut einsetzen.
Direkt daneben gab es die Terrassen am See, ein schön gelegener Sommergarten mit Blick über das Wasser, der  2018 geschlossen wurde und auf einen neuen Betreiber wartet.

Streckenlänge
ca.10 km

Dauer
4-5 Stunden

Übernachtungsmöglichkeiten:
Paddel Club Gut – Naß Tegel e.V.
Alternativ in Tegelort – entsprechend ändert sich der Start der Rundtour
Bootshaus Heyer, Bett & Bike, Kanustation
Havel Lodge Hotel

Schwierigkeit
Bei Wind kann es etwas “kabbelig” werden. Wasserströmungen und Seegang führen auf dem Tegeler See gerne mal dazu, daß das Wasser ungleichmäßg bewegt wird.

Checkliste

Damit du  für deine Tour nichts vergisst. 


Touren

Von Lichtenberg nach Neukölln

Diese Tour führt zum einzigen Ruderclub Neuköllns der ein beliebter Halt für viele abenteuerliche Wasserwanderer ist, die den langen Weg quer durch die Stadt nicht fürchten. Die hier beschriebene Tour ist allerdings mit 19 km gut zu bewältigen.

//Mehr lesen

Von Spandau bis zur Insel Imchen

Auf dieser Tour lernt man viele Schätze Spandaus kennen und von denen gibt es mehr als man denkt. Entweder ist diese Tour Teil einer Mehrtages-Tour oder man fährt die gleiche Strecke zurück und es wird trotzdem kein bisschen langweilig.

//Mehr lesen

Einmal Quer durch Berlin

Von all den urbanen Abenteuern, die man in den drei großen Kanustädten Deutschlands – dies sind neben Berlin noch Leipzig und Hamburg – erleben kann, gehört die Tour quer durch die Hauptstadt zu den interessantesten und abwechslungsreichsten Touren durch ein verzweigtes System aus natürlichen Flussläufen und Kanälen.

//Mehr lesen

Was ist die “Gelbe Welle”?

  • Die „Gelbe Welle“ ist ein Hinweisschild mit hohem Wiedererkennungswert, das im gesamten Bundesgebiet vertrieben wird.

  • Ein Zeichen, das in Abstimmung mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt und der Wasserschutzpolizei entwickelt wurde.

  • Das Zeichen der „Gelben Welle“ ersetzt nicht das amtliche „P“ und bedingt keine rechtliche Grundlage. Es kennzeichnet vielmehr unterschiedliche privatrechtliche Angebote der Unternehmen und Vereine.

  • Eine Ausnahme bilden kommunale Sportbootliegestellen, die mit dem amtlichen „P“ gekennzeichnet sind. Bei diesen ist die zusätzliche Kennzeichnung mit der „Gelben Welle“ von Vorteil.

  • Das Schild der „Gelbe Welle“ besteht aus verschiedenen Einzel-Modulen, die über zwei Schienen miteinander in Verbindung sind. Jedes Element ist kleiner als 1m2 und daher nicht genehmigungspflichtig.